Schlagwort

Veranstaltung

6. November 2024

Critical Studies of EdTech

Als Teil einer asynchronen internationalen Reihe lokaler Treffen zu “Critical Studies of Educational Technology (EdTech)” laden wir am 20. und 21. Februar 2025 nach Oldenburg ein. Die Treffen drehen sich alle um vier gemeinsame Themen, die wir in Form der folgenden Fragen behandeln werden:

#1. Was sind die drängenden Fragen, Anliegen, Spannungen und Probleme, die EdTech in unserer Region umgeben? Welche Fragen müssen wir stellen, und welche Ansätze helfen uns bei der Erforschung dieser Fragen?

#2. Welche gesellschaftlichen Schäden (social harms) sehen wir im Zusammenhang mit digitaler Technologie und Bildung in unserer Region?

#3. Wie sieht die politische Ökonomie von EdTech in unserer Region aus? Wie sehen die lokalen EdTech-Märkte aus? Wie manifestieren sich die globalen Big-Tech-Konzerne in den lokalen Bildungssystemen? Wie sehen die EdTech-Policies aus, und welche Akteure treiben die politische Entscheidungsfindung voran? Was finden wir, wenn wir „dem Geld folgen“?

#4. Welche Gründe zur Hoffnung gibt es? Gibt es lokale Beispiele dafür, dass digitale Technologie zu echten sozialen Vorteilen und zu Empowerment führt? Welche lokalen Widerstände gegen ungeheuerliche Formen von EdTech sind erkennbar? Welche alternativen Vorstellungen werden über Bildung und eine digitale Zukunft verbreitet?

Der Fokus liegt auf dem gemeinsamen Nachdenken, Besprechen und Ausloten von Antworten auf diese Fragen. Wir orientieren uns an gesprächsfördernden Methoden (wie ConversTations oder Liberating Structures) statt an formalen Vorträgen mit Q&A.

Die Teilnehmenden werden gemeinsam eine kurze Zusammenfassung zu den vier gemeinsamen Leitfragen erstellen. Die unterschiedlichen Zusammenfassungen von den teilnehmenden Lokalitäten (bisher sind Treffen auf fünf Kontinenten geplant) werden von Neil Selwyn, Rebecca Eynon und Jeremy Knox gesammelt. Aus diesem Material wird ein frei zugänglicher Bericht (auf Englisch) erstellt. Wir zielen auch darauf ab, einen lokalen Bericht auf Deutsch zu verfassen.

Der inhaltliche Austausch zu den vier Fragen findet am Fr. 21.02.25 von ca. 9:30 bis ca. 16 Uhr in Oldenburg statt. Am Do. 20.02.25 gibt es ein informelles Get-together ab ca. 19 Uhr (Infos zum Ort folgen).

Gehostet wird die Veranstaltung vom Re:Lab, the Praxis Lab for Reimagining EdTech Futures an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg.

Bitte teilen Sie uns bei der Anmeldung mit, ob Sie Unterstützung benötigen, zum Beispiel in Bezug auf Barrierefreiheit, Unverträglichkeiten oder Kinderbetreuung. Es steht ein kleines Budget zur Verfügung, um Reise- und Übernachtungskosten zu decken, wenn diese nicht von Ihrer Institution übernommen werden können. Fragen Sie bei Bedarf bei der Anmeldung nach!

Die Teilnahme ist kostenlos. Aufgrund der begrenzten räumlichen Kapazitäten wird jedoch um Anmeldung gebeten.

Anmeldung an carmen.flury@uol.de bis 14.12.2024.

Ansprechpersonen: Carmen Flury, Anja Roß, Felicitas Macgilchrist

Beitragsbild: Amritha R Warrier & AI4Media / Better Images of AI / error cannot generate / CC-BY 4.0

30. Oktober 2024

Bildungstechnologien und Planetare Gerechtigkeit

Das Re:Lab auf dem Barcamp Grundschule trifft Förderschule

Warum bauen Softwareentwickler*innen oft Produkte, die die Herausforderungen der Schulen nicht adressieren? Was tun, wenn Lehrkräfte sich gerne in der digitalen Bildung engagieren wollen, sich aber nicht technikaffin fühlen? Wie sieht digitale Bildung aus, wenn es nicht um MINT geht? 

Mit dem Re:Lab Tiny wollen wir gemeinsam mit interessierten Lehrkräften Möglichkeiten für die digitale Bildung schaffen. Wir schlagen vor, sich durch das Eintauchen und Ausprobieren als technikaffin zu erleben. Und wir wollen kritisch-gestaltende Ideen für Deutsch, Werte und Normen, Sachunterricht und andere Fächer sowie fächerübergreifende Projekte entwickeln.

Erste Ideen für eine solche kritisch-gestaltende digitale Bildung konnten Christina Krumbacher und Felicitas Macgilchrist am 30.10.2024 in ihrer einleitenden Keynote auf dem vom NLQ organisierten „Barcamp Grundschule trifft Förderschule“ mit engagierten Lehrkräften aus Grundschulen und Förderschulen vorstellen.

Tablets im Unterricht, Dienstgeräte, digitale Tafeln, Medienbildungskonzepte, digitale Förderplanung und WLAN, nicht alle entwickeln hier ein Gefühl von Nestwärme. Und doch können die SuS und wir Lehrkräfte von der Digitalität in der Grundschule profitieren. 


 Doch wo bleibt Zeit für den Austausch und die konstruktive Ausrichtung der neuen Lernumgebungen? Wie können Lehrkräfte und pädagogisches Personal gute Ergebnisse aus den digitalen Möglichkeiten herausholen und sich dadurch entlasten? Dazu gleichzeitig Inklusion leisten und die Zusammenarbeit mit den FÖS-Kolleginnen und Kollegen sicherstellen. Welche Möglichkeiten bietet uns die Digitalität in der Grund- und Förderschule?


 Kurzum: Diese Frage in allen Facetten soll während des Barcamps ausgelotet werden – praxisnah, kollegial, multiprofessionell, kritisch und (offen-)herzig. 
 

Wir sind mit vielen Ideen nach Hause gekommen – sowohl zum Re:Lab Tiny House als auch mit konkreten Ideen, wie man ein kritisches Verständnis von „KI“ in Grund- und Förderschulen vermitteln kann.

6. Oktober 2024

Einladung zum KriDiFoSch Netzwerktag 2024 am 06.11.2024

Liebe Nachwuchswissenschafter*innen,

in nicht mal einem Monat ist es soweit: Wir laden ein zu unserem

KriDiFoSch Netzwerktag 2024 am 06.11.2024 von 10:00 bis 16:00 Uhr zum Thema „Bildungstechnologien und Planetare Gerechtigkeit“! 

Der Tag findet wie bisher online und kostenlos statt, um eine einfache Teilnahme für möglichst viele von euch zu ermöglichen. Gefördert werden wir in diesem Jahr von der UGO e.V., die uns bei der Finanzierung der Tagungspakete und der Keynote von Prof.in Juliane Engel mit dem Titel „Imagining Futures – postdigitale Subjektivierung in planetaren Gesellschaften“ unterstützt. Das volle Programm findet ihr im Anhang. Es wird auch wieder möglich sein, nur an Teilen des Programms teilzunehmen.

Wenn ihr teilnehmen möchtet, bitten wir euch um eine Mail bis zum 27.10.2024 an julie.luepkes@uol.de mit den folgenden Angaben:

  • Vor- und Nachname, Institution, Forschungsschwerpunkte
  • Adresse, an die wir das Tagungspaket senden sollen
  • Workshop-Präferenz (siehe unten)

Wir freuen uns schon sehr, euch virtuell an der Uni Oldenburg begrüßen zu dürfen!

Liebe Grüße,

Dr. Carmen Flury, Felix Büchner und Julie Lüpkes

Fachgruppe Digitale Bildung in der Schule

Institut für Pädagogik

Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

Die Workshops:

  1. Nina Brandau, M.A.: Co-Design, Design-based Research und Co.: (Wie) Können partizipativ-gestaltungsorientierte Forschungsansätze bei einer kritisch-reflexiven Auseinandersetzung mit Bildungstechnologien hilfreich sein?

Sowohl die Bildungsforschung als auch die allgemeinere Forschung zu Digitalität und Gesellschaft greifen zunehmend auf partizipative und design-basierte Ansätze zurück. In dem Workshop schauen wir uns zunächst an, was es mit dem „Boom“ um Co-Design auf sich hat und welche verschiedenen Perspektiven auf Gestaltung und Partizipation im wissenschaftlichen Diskurs eingenommen werden. Daran anschließend wollen wir gemeinsam reflektieren, inwiefern partizipativ-gestaltungsorientierte Ansätze fruchtbar sein können, um sich u.a. mit den ökologischen, ökonomischen sowie sozialen Wirkungen digitaler Bildungstechnologien kritisch auseinanderzusetzen und wo diese ggf. auch an ihre Grenzen stoßen.

  1. Julie Lüpkes, M.A.: Rewilding EdTech

Wie können wir kritisch über EdTech sprechen, ohne dabei die Hoffnung auf eine positive Wende der derzeitigen Entwicklungen zu verlieren? Felicitas Macgilchrist plädiert in ihrem Aufsatz „rewilding technology“ für einen bewussten, aber kritisch-utopischen Umgang mit EdTech, der die Prinzipien von „decelerating and degrowth, regenerating and relating, hospicing dying worlds and birthing new possibilities“ ins Zentrum stellt. Auf Basis des Aufsatzes, dessen Lektüre zur Vorbereitung auf diesen Workshop empfohlen wird, erarbeiten wir gemeinsam einen kritisch-hoffnungsvollen Blick auf Bildungsmedientechnologien.

  1. Dr. Jakob Erichsen: Zukunftsvorstellungen, Digitalisierung und die Edukationalisierung gesellschaftlicher Probleme

Im Workshop werden zunächst aktuelle Forschungsergebnisse zur diskursiven Rolle von Zukunftsvorstellungen in der öffentlichen Debatte um die Digitalisierung der Schule vorgestellt. Dabei wird deutlich, dass die Begründung schulischer Digitalisierung einer präventiven Logik folgt, in der antizipierte gesellschaftliche Probleme edukationalisiert werden. Ausgehend von diesen Beobachtungen werden Parallelen zu Fragen planetarer Gerechtigkeit gezogen und die These formuliert, dass die Delegation bestimmter Probleme an die Schule Teil des Problems ist. Insofern ist zu diskutieren, inwieweit ein gesellschaftliches Problem ein Problem von Bildung und Erziehung ist oder nicht und inwieweit Bildung und Erziehung zu seiner Lösung beitragen können oder eben nicht. Ähnliches gilt es in Bezug auf technologische Lösung zu diskutieren, die ebenfalls immer wieder als silver bullets für gesellschaftliche Probleme propagiert werden.

1. Oktober 2024

Generativer KI misstrauen: Eine praktische Intervention

Das Re:Lab präsentierte am 1.10.2024 Impulse zum Thema „Generativer KI misstrauen: Eine praktische Intervention“ am Tag der Oldenburger Lehrkräftebildung (TOLL 2024).

Carmen Flury und Felicitas Macgilchrist stellten einige Materialien vor, unter anderem „AI unplugged“, und es entstand eine lebhafte Diskussion über „KI“ und Schule. Hier die Zusammenfassung unseres Beitrags:

Studien zeigen, dass etwa 50 % der Schüler*innen ChatGPT und Co. für schulische Aktivitäten nutzen, beispielsweise als Suchmaschine. Das zeigt, dass sie der generativen KI großes Vertrauen entgegenbringen. Doch angesichts der Funktionsweise von Chatbots ist ein solches Vertrauen nicht immer gerechtfertigt. Um eine reflektierte Nutzung dieser Systeme zu unterstützen, braucht es keine „vertrauenswürdige KI“, sondern ein gewisses „Misstrauen“ in die Möglichkeiten der „KI“. In diesem Input zeigen wir eine pädagogische Intervention, mit der wir Lernende auf einfache Art und Weise zeigen, warum generative KI nicht als Suchmaschine geeignet ist, warum man ihr nicht zu sehr vertrauen sollte und wofür sie dann doch nützlich sein kann.

Grafik von: https://www.aiunplugged.org/